„matchbox“: nachhaltige Wissensvermittlung
Die Welt des Brandschutzes ist in den letzten Jahren stetig komplexer geworden. Innovative Baustoffe, neuartige Bauweisen und vor allem die Digitalisierung sorgen dafür, dass sich die Akteure immer schneller neues Wissen aneignen und interdisziplinär zusammenarbeiten müssen. Wer Schritt halten will, braucht praxisnahe und nachhaltige Wissensvermittlung. Hier kommt „matchbox“ ins Spiel. Das Konzept setzt auf Anfassen und Mitmachen statt auf trockenen Frontalunterricht.
„Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.“ Schon Konfuzius wusste, dass eine gute Wissensvermittlung keine Einbahnstraße zwischen Sender und Empfänger ist. Nachhaltiges Lernen hängt entscheidend von einer körperlichen und emotionalen Aktivierung ab. Dabei sollten möglichst viele Sinne angesprochen werden. Das „Selbst tun“ generiert eine besonders große Verarbeitungstiefe, so dass die dadurch gewonnenen Erkenntnisse gut in den Arbeitsalltag übertragen werden können. Aus- und Fortbildungen im Bereich Brandschutz sehen leider meist anders aus. Langatmig vorgetragene Regeln, auswendig gelernte Paragrafen und physikalische Grundlagen ohne Praxisbezug lassen Brandschutz als verstaubtes Nischenthema daherkommen. Um dem entgegenzuwirken, entstand bei hhpberlin im Jahr 2014 die Idee für „matchbox“. Das ist der Oberbegriff für verschiedene didaktische Lern- und Eventformate, die anhand von interaktiven Experimenten vermitteln, wie die Welt des Brandschutzes zusammenhängt.
Anfassen und mitmachen
„matchbox“ hat das Ziel, die Akteure aus der Lethargie eines Frontalunterrichts herauszuholen. Statt nur zuzuhören bringen sich die Teilnehmer aktiv ein, indem sie selbst Experimente durchführen oder Teil eines Experiments werden. Durch das eigene Handeln und Erleben werden Emotionen angesprochen, die im Lernprozess eine wichtige Rolle spielen. „Hier packt man selber mit an, zündet etwas an, ist aktiv und erlebt anschaulich, was passiert, wenn‘s brennt“, so eine Teilnehmerin der „matchboxLive“ 2017. Ein anderer Teilnehmer resümiert: „Es ist ein Unterschied ob ich nur etwas über 100 N lese oder selbst 100 N Türöffnungskraft spüre.“ Die Experimente veranschaulichen komplexe juristische und physikalische Zusammenhänge und geben den Teilnehmern die Möglichkeit, die Ziele und Hintergründe einer Brandschutzregel am konkreten Beispiel nachzuvollziehen und zu verstehen.
Die „matchbox“-Formate
Die „matchboxLive“ ist das größte Veranstaltungsformat der „matchbox“. Hier wird das komplette Programm aus über 50 Experimenten angeboten. Diese sind in Themeninseln gegliedert, die sich konkreten Teilaspekten des Brandschutzes widmen, etwa Entrauchung, Sprinkler oder dem zweiten Rettungsweg. Auch zukunftsweisende Themen, wie Baustoffe aus dem 3D-Drucker, Apps für Rettungskräfte oder Smart Cities finden hier ihre Bühne. Die „matchboxMini“, die mobile Ausgabe der Großveranstaltung, kann für Events und Schulungszwecke gebucht werden. Ein eher fachwissenschaftlich ausgerichtetes Format ist die „matchboxAnalytics“. In dem Tagesseminar werden aktuelle Themen und die Brandversuche der „matchboxLive“ im Detail analysiert und im Wechselspiel von Wissenschaft und Praxis betrachtet. Dass hhpberlin mit „matchbox“ den richtigen Nerv getroffen hat, bestätigten die Teilnehmer der „matchboxLive“ 2017 zum dritten Mal in Folge. Auch die „matchboxMini“ ist bereits weit gereist. Insgesamt haben bisher rund 5.000 Menschen den „matchbox“-Effekt erlebt. Mittlerweile stößt das Format auch im Ausland auf großes Interesse.
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