Brandmeldezentrale vernetzen und aus der Ferne überwachen
Seit einigen Jahren wird bereits von der digitalen Transformation gesprochen. Mit dem zunehmenden Einzug in die unternehmerische Praxis zeigt sich jetzt, dass in der Digitalisierung tatsächlich ein immenses Potenzial für mehr Effizienz, höhere Sicherheit und Wachstum steckt. Wie z.B. bei der Vernetzung von Brandmeldeanlagen.
Mit dem „Integral WAN“ von Hekatron Brandschutz lassen sich bis zu 4.000 Brandmelder pro Teilzentrale (Brandmelderzentrale) zusammenfassen und die Anlagendaten ortsunabhängig auslesen, analysieren und sogar unterstützt programmieren – via Smartphone, Tablet oder jedem anderen internetfähigen Gerät. Die Erweiterung, das sogenannte „Integral LAN“, fasst bis zu 16 Teilzentralen in einem Teilzentralenring zusammen und erlaubt so den Zugriff auf bis zu 55.000 Melder.
Mit Integral WAN bietet Hekatron seinen Partnern, zusätzlich zur normenkonformen Vernetzung, ein Kommunikationsnetz auf Basis des IP-Protokolls, auf dem auch das Internet basiert. In diese webtaugliche Infrastruktur lassen sich bis zu 253 Teilzentralen-Ringe einbinden. Damit kann ein Errichter auf bis zu 13.918.000 Brandmelder von einem Endgerät aus zugreifen. Anders ausgedrückt: Mit „Integral WAN“ lässt sich eine Gesamtfläche von mehr als 334 Mio. m2 überwachen. Das entspricht dem Stadtgebiet von Köln.
Das eröffnet eine neue Dimension der Anlagenüberwachung und -verwaltung. Denn der Errichter kann zum Beispiel alle Filialen eines Einzelhandelsunternehmens vernetzen – egal, ob diese sich in Freiburg, Frankfurt oder Berlin befinden. Die Standorte einer Campus-Struktur, die sich über ein ganzes Stadtgebiet oder weiter erstreckt, lassen sich ebenso verbinden wie Windkrafträder und andere unbesetzte Anlagen. Damit verwaltet der Facherrichter die Anlagen seiner Kunden zentral, kann hier Änderungen vornehmen und Softwareanalysen aufspielen.
Offen und flexibel
„Wir haben ‚Integral WAN‘ ganz bewusst offen gestaltet“, so Swen Drogosch, Produktmanager Markt Brandmeldesysteme bei Hekatron Brandschutz. „So lassen sich verschiedene Netzwerkstrukturen einbinden und verwalten.“ Das System erlaubt eine problemlose und flexible Erweiterung. Selbst mit Zentralen unterschiedlicher Generationen und Typen gibt es laut Swen Drogosch keine Kompatibilitätsprobleme. Auch ein bestehendes „SecoNET“ inklusive Verkabelung kann eingebunden werden.
Besonders komfortabel ist dabei die Möglichkeit, im „Integral WAN“ Unterzentralen und einzelne Bereiche zu programmieren oder während der Wartung abzuschalten, ohne dass, wie zum Beispiel bei einer „Integral LAN“-Vernetzung, der komplette Teilzentralen-Ring abgeschaltet werden muss. „Sie schalten einfach die jeweilige Unterzentrale temporär ab, in Verbindung mit Hekatron Remote haben sie die darüber laufenden Melder im Blick und können so die Abschaltung kompensieren“, erklärte der Produktmanager.
Der nächste Schritt: „Mein HPlus“
Die Weiterentwicklung ist „Mein HPlus“, das neue digitale Service-Portal von Hekatron Brandschutz. Das Portal baut auf der Infrastruktur des „Integral WAN“ auf. „Das System bündelt zentral alle Anlagen- und Herstellerinformationen sowie Live-Anlagenereignisse. Diese Informationen werden so aufbereitet, dass sie den Errichtern im täglichen Geschäft optimalen Nutzen bringen“, erklärte der Produktmanager Swen Drogosch.
„Mein HPlus“ erstellt aus den Daten, die es aus verschiedenen Quellen und Systemen intelligent zusammenführt, nutzbringende Auswertungen und Analysen. Das geht bis hin zu konkreten Handlungsempfehlungen. Zum Beispiel empfiehlt das System, bestimmte Melder zu einem definierten Zeitpunkt zu tauschen. Basis dafür ist die Produktdatenbank. Sie enthält alle Inhalte und Funktionalitäten des bisherigen Professionalbereichs von Hekatron, mit neuer Struktur und Nutzerführung. Durch intelligente Suchalgorithmen gelangt der Nutzer über verschiedenste Wege zur gewünschten Information. Er kann gezielt nach Dokumenten und Dokument-Typen filtern. Außerdem sind sämtliche Dokumente wie Datenblätter, Service-Informationen, Zertifikate und mehr direkt mit dem jeweiligen Produkt verknüpft. Auf diese Weise hat der Errichter immer und überall die richtigen Produktinformationen zur Hand.
Verwaltung leicht gemacht
Der zweite digitale Leistungsbaustein, die „Mein HPlus“-Anlagenverwaltung, bündelt alle anlagenspezifischen Informationen und stellt sie tagesaktuell zur Verfügung. Damit sieht der Anwender auf einen Blick, welche Produkte in welcher Menge in der jeweiligen Anlage verbaut sind und kann direkt auf alle Stammdaten zugreifen. Die integrierte Navigation nutzt die Kundenstandorte zur Routenplanung. Und mit „Hekatron Remote“ hat der Errichter über das Portal direkten Zugriff auf seine Anlagenbedienfelder.
Die digitale Plattform enthält zunächst die kostanlose Produktdatenbank und die Anlagenverwaltung, soll aber kontinuierlich ausgebaut und weiterentwickelt werden. „Dabei achten wir sehr genau darauf, welche Impulse und Anregungen von unseren Partnern vor Ort kommen“, versichert Swen Drogosch.
Derzeit arbeiten die Entwickler bei Hekatron an vier weiteren digitalen Leistungsbausteinen:
➤ Instandhaltung – Unterstützung bei Planung und Durchführung der Einsätze.
➤ Anlagenanalyse – zum frühzeitig Erkennen kritischer Situationen und der Möglichkeit, sofort einzugreifen.
➤ Modernisierung – mit vorausschauenden Tausch- und Modernisierungsempfehlungen.
➤ Anlagenereignismanagement – Information über Ereignisse in den überwachten Anlagen inklusive schnellem Zugriff.