Filigrane Brandschutzelemente in orientalischen Bögen
Das ehemalige Verkaufs- und Lagerhaus eines Teppichhändlers zeichnet sich im Innern durch 32 Bögen aus. Sie sollten ursprünglich an die Herkunft der edlen Textilien erinnern. Bei der Umgestaltung des Objekts zum Verwaltungsbau entschieden sich die Planer dafür, diese zu erhalten und in ihnen Hoba-Brandschutzelemente zu integrieren.
Im Jahr 2017 baute der Fahrradhersteller Winora ein bestehendes Gebäude in Sennfeld bei Schweinfurt zum Service-Zentrum um. Bis dahin gehörte die Immobilie einem Teppichhändler, der sie 1971 errichtet hatte. Sie diente ihm zuletzt als Ausstellungsfläche, Warenlager und Büro.
Edles Erscheinungsbild
Ein besonderes Kennzeichen der Immobilie sind die 32 Rundbögen. Sie verliehen dem Inneren des Bauwerks eine orientalische Anmutung und sollten damit an die Herkunft der Teppiche erinnern. Damit in dem knapp 50 Jahre alten Gebäude moderne Büroräume entstehen konnten, waren einige Umbauarbeiten erforderlich. Die Planung hierzu übernahmen die Mitarbeiter des Architekturbüros Fischer GmbH aus Schweinfurt. Ihnen war es wichtig, Räume zu schaffen, die angenehmes Arbeiten ermöglichen, und gleichzeitig kostenoptimiert vorzugehen. Dementsprechend bewahrten sie einen Großteil der vorhandenen Bausubstanz.
Brandschutzvorschriften
Hierbei mussten sie gleichzeitig berücksichtigen, dass das Gebäude über 400 m² groß ist und infolge der Landesbauordnung in einzelne Brandabschnitte unterteilt werden muss. Die Glaselemente in den Bögen waren hierfür eine sehr gute – wenn nicht sogar die einzige sinnvolle – Möglichkeit. Die Wahl fiel auf Hoba. Zur Auswahl standen entweder Brandschutzelemente mit Metallrahmen oder mit Holzrahmen. Beide Varianten hätten sich gut in die Architektur eingefügt, weshalb die Planer 2018 auch beide in einer beschränkten Ausschreibung auslobten. Das Ergebnis war, dass die Holzrahmen den Preisvorstellungen des Bauherrn besser entgegenkamen.
Systemverglasung und Türen im freien Glasumfeld
In nur drei Wochen baute die Schreinerei Werner Eichelbrönner aus Schwanfeld insgesamt 17 bogenförmige „Hoba 8“-Systemverglasungselemente ein. Hierbei handelt es sich um eine von Hoba entwickelte Brandschutzverglasung mit Absturzsicherheit der Einbaukategorie A. Das Bauteil erfüllt im Brandfall mindestens 30 min lang seine Funktion (F30). Die Glaselemente der Bögen sind in drei Teile untergliedert, von denen jedes ca. 200 kg wiegt. Ihre horizontalen Stöße werden durch eine Silikonfuge verbunden.
Die Erschließung der Büroräume erfolgt vom Atrium aus. Infolgedessen waren 15 Brandschutztüren erforderlich. Hier entschieden sich die Planer für Türen im freien Glasumfeld. Sie ermöglicht es, anspruchsvolle Brandschutzfunktionen auf maximal transparente Weise nahtlos zu integrieren. Dabei haben die Türen keinen direkten Kontakt zu der umgebenden Wand oder der Decke, sondern werden lediglich im Boden fixiert und durch das Glas gehalten, das sie umgibt. Das Glas selbst behält seine Position durch fast unsichtbar versenkte Wand- und Deckenanschlüsse, bei denen die Scheiben mittels spezieller Profile und Dichtungen in der Wand, der Decke und am Boden befestigt sind. Genauso wie die Systemverglasung entsprachen die Türen im freien Glasumfeld der Brandschutzklasse und Rauchschutzklasse T30/RS.