Innenhof-Fassaden mit Brandschutzglas im ITZ Freiburg
Im Mai 2019 wurde das Interdisziplinäre Tumorzentrum ITZ in Freiburg eröffnet. Mit dem Neubau wurden alle bisher verstreut liegenden Einrichtungen der Onkologie in einem Krebszentrum zusammengefasst. Die zwei Innenhöfe des offen und klar strukturierten Gebäudes sorgen für viel Tageslicht auch im Inneren. Brandschutzverglasungen von Vetrotech Saint-Gobain in den Innenhof-Fassaden bieten den notwendigen Schutz.
Im Inneren hell und weiträumig, mit einer klaren Raumstruktur und einem ausgeklügelten Farbkonzept präsentiert sich das neue Interdisziplinäre Tumorzentrum ITZ in Freiburg. Das Gebäude nach einem Entwurf des Münchener Architekturbüros Nickl & Partner Architekten will den Patienten so bestmögliche Orientierung und eine gesundheitsfördernde Atmosphäre bieten. Dazu trägt auch die Konstruktion mit zwei Innenhöfen bei, die viel Licht in das Gebäudeinnere lassen und damit dem Konzept der „Healing Architecture“ entsprechen. Dieser Forschungsansatz geht davon aus, dass der Einfluss von Tageslicht in direktem Zusammenhang mit einer schnelleren Genesung, besserem emotionalen Wohlbefinden und einer geringeren Medikamentenabhängigkeit steht und wird von Studien gestützt, die die Vorteile natürlicher Faktoren auf Umgebungen im Gesundheitswesen zeigen. Der kompakte Baukörper des Tumorzentrums bietet zudem eine gute Übersicht und kurze Wege für Angestellte und Patienten.
Einkammer-Brandschutzglas „Contraflam Lite“ in den Innenhof-Fassaden
Aufgrund einer baulichen Besonderheit sorgen in den Fassaden der beiden Innenhöfe 252 m2 „Contraflam Lite“ als Isolierverglasung von Vetrotech Saint-Gobain für den notwendigen Brandschutz. Dies war notwendig, weil das ITZ zur Vereinfachung der Installationen ohne notwendige Flure im Sinne der Bauordnung geplant wurde. Die entsprechend kompensierenden Nutzungseinheiten werden jedoch von feuerbeständigen Bauteilen umgrenzt. Wenn, wie in diesem Fall, die Grenzen einer brandschutztechnischen Nutzungseinheit an eine Innenecke einer Fassade stoßen, muss der Brandüberschlag horizontal über eine bestimmte Länge mit einer feuerhemmenden Verglasung verhindert werden. Dies geschieht in den Innenhof-Fassaden mit dem Brandschutzglas „Contraflam Lite 30 Climaplus“. „Contraflam Lite 30“ ist ein Einkammer-Brandschutzglas, das eine umweltfreundliche aufschäumende Zwischenschicht (Interlayer) enthält. Im Brandfall schützt es Menschen und Gegenstände bis zu dreißig Minuten. Dies ist gerade in Krankenhäusern von Bedeutung, wo es darauf ankommt, die Evakuierungszeit zu gewährleisten, um beispielsweise bettlägerige Menschen im Brandfall in Sicherheit zu bringen.
Zusätzlich zur leistungsfähigen Reduzierung des Übertritts von Strahlungswärme bietet „Contraflam Lite 30“ bis zu einem gewissen Grad auch eine symmetrische thermische Isolation. Im Aufbau als Isolierverglasung sorgt es außerdem für exzellente Wärmedämmung.
Baulich ablesbar: interdisziplinärer Behandlungsansatz
In dem Bau eines eigenen Gebäudes spiegelt sich der interdisziplinäre Behandlungsansatz des Tumorzentrums an der Uniklinik Freiburg wider. Die bisher verstreut liegenden Bereiche der Onkologie wurden hier im Sinne einer verbesserten Versorgung der Patienten unter einem Dach zusammengefasst. Der Neubau des ITZ ist der erste Schritt bei der Erweiterung des gesamten Klinikkomplexes. Dabei sollen die in den 1950er- bis 1970er- Jahren errichteten Gebäude nach und nach durch Neubauten ersetzt werden. Das Konzept von Nickl & Partner Architekten sieht dafür eine aufgelockerte Pavillonstruktur im Grünen vor, die funktional und baulich eng verbunden ist und für Gesundheit und Menschlichkeit steht. Das ITZ schließt an den Bestand der Chirurgischen Klinik an und sieht auch Anbindungen an die zukünftigen Neu- und Erweiterungsbauten des Klinikrings vor. Dabei soll jeder Baukörper als eigenständiges Funktionsgebäude wahrgenommen werden.
Im Dienste der Gesundheit
Der als Rechteck mit zwei Innenhöfen konzipierte Bau erstreckt sich über fünf Geschosse und hat rund 6.400 m2 Nutzungsfläche. Im Erdgeschoss befinden sich die Ambulanzen sowie Diensträume für Ärztinnen und Ärzte. Durch die lockere Anordnung ist es möglich, dass in das gesamte Erdgeschoss allseitig Tageslicht einfällt. Eine Freitreppe führt in das Hauptgeschoss, wo – bedingt durch die leichte Hanglage – der Haupteingang angelegt wurde. Hier befinden sich die Anmeldung und die Tageskliniken mit 47 Plätzen für ambulante Chemo- und Immuntherapien sowie Forschungs- und Lehrräume. Darüber liegen zwei Geschosse mit 104 Betten in vier Pflegestationen. Im obersten Geschoss ist ein großer Teil der Technik untergebracht. Im Untergeschoss sind Personalumkleiden, Lagerräume und Räume für die Haustechnik angeordnet. Zur besseren Orientierung wurde zudem jedes Geschoss in einer eigenen Farbe gestaltet.
Beim Neubau des ITZ stehen Funktionalität, Komfort, Orientierung und eine Wohlfühlatmosphäre für die Patienten in einem sorgfältig austarierten Verhältnis zueinander. Dass der Kunst dabei eine wichtige Rolle zugeschrieben wird, zeigt sich beispielsweise an den künstlerisch gestalteten Patientenzimmern. Dafür, dass der Aufenthalt und die Behandlung in einem sicheren und geschützten Rahmen stattfinden, sorgt unter anderem eine leistungsfähige Brandschutzverglasung.