Flammensperre verhindert Flashover
Bei der Metallzerspanung entstehen an den Werkzeugschneiden Temperaturen bis zu 1.000 °C und mehr. Dadurch verdampft Kühlschmierstoff. Die Öl- bzw. Emulsionsnebel müssen abgesaugt werden, weil sonst die Halle verölt und die Mitarbeiter die gefährlichen Aerosole einatmen. Wird mit reinem Schneidöl geschmiert, ist eine gewisse Brand- und Verpuffungsgefahr im Arbeitsraum der meist gekapselten Maschinen nicht auszuschließen. Auslöser kann ein Werkzeugbruch mit Funkenbildung, ein verklemmter Span oder ein falsch ausgerichteter Schmiermittel-Schlauch sein.
Wie der schwäbische Luftreiniger-Produzent Rentschler Reven (www.reven.de) mitteilt, sind, sind vor allem die langen waagrechten Luftkanäle von Zentralabsaugungen gefährdet. Sie können bei ungenügender Luftfilterung verölen und bilden dann eine Brandlast. Frische Ölreste entzünden sich zwar erst bei über 320 °C; alte oxidierte Öle haben indes eine Zündtemperatur von weniger als 130 °C. Das Brandrisiko ist demnach ähnlich hoch wie bei einem verrußten Schornstein. Einmal entzündet, wirkt der verölte Kanal wie eine Zündschnur und kann folglich das ganze Gebäude anstecken. Auch verölte Feuerschutzklappen schließen nicht mehr dicht. Auf eine weitere Gefahr weist der Hersteller hin: Mit zunehmender Verölung erhöht sich das Gewicht der Luftkanäle und es kann zum Absturz kommen. Brennbare Stäube im Abluftsystem bilden ebenfalls ein Brandrisiko. Sie entstehen bspw. bei der trockenen Bearbeitung von Aluminium. Bei der Zentralabsaugung rät Reven daher zur Vorabscheidung der Aerosole und Stäube an den einzelnen Werkzeugmaschinen, mit hochwirksamen X-Cyclonabscheidern. Sie schleudern durch wiederholte Luftumlenkung die ölhaltigen Aerosole aus und reinigen sich praktisch von selbst. Das Öl fließt an den Lamellen in eine Sammelrinne ab, wird gefiltert und wieder dem Schmierölkreislauf zugeführt. Kompakte Vorabscheider gibt es für den Einbau in waagrechte und senkrechte Luftkanäle. Sie fangen bis zu 95% der Emissionen ab und halten so das Luftkanalnetz weitgehend partikelfrei. Die kompakten Geräte sind mit relativ geringem Aufwand nachrüstbar.
Die Vorabscheidung ist aber nur sinnvoll, wenn die Abscheider flammendurchschlagssicher sind und so die Ausbreitung des Brandes verhindern. Einfache Prallbleche erfüllen diese Anforderung nicht; sie sind allenfalls flammhemmend. Das Prüfzeichen „DIN EN 16282“ garantiert, dass bei einem Schmierölbrand oder einer Verpuffung die Flamme nicht in den Luftkanal überschlägt (Flashover). Die erwähnte Norm empfiehlt durchschlagssichere Aerosolabscheider für Großküchen weil es dort immer wieder zu verheerenden Fettbränden im Abluftkanal kam. Sie gilt zunehmend auch Industrieausrüstern als Richtschnur für die Auswahl von Ölnebelabscheidern an Werkzeugmaschinen. Die Alternative zur Zentralabsaugung ist das dezentrale Verfahren mit einem Öl- bzw. Emulsionsnebelabscheider auf jeder Maschine. Lange Sammelkanäle, die verölen können, entfallen. Die Geräte sind mit ausziehbaren X-Cyclone-Abscheidern ausgestattet, oft in Kombination mit endständigen Schwebstofffiltern. Aufgrund der hohen Abscheidegrade wird hier die gereinigte Luft wieder in die Halle zurückgeführt.