Moderne Technik für mehr Personensicherheit
Im Ernstfall soll die Beschilderung von Rettungswegen Menschen zuverlässig ins Sichere führen. Doch was, wenn ein Rettungsweg versperrt ist und Rettungszeichen direkt in Richtung der Gefahr weisen?
Im Falle einer Notsituation würden nur 22 % der Deutschen den Rettungszeichen folgen, wie eine Studie von Eaton ergab. 31 % würden einfach zum nächstgelegenen Ausgang laufen. Normalerweise verweisen die Rettungszeichenleuchten auf den nächstgelegenen Notausgang. Das kann aber problematisch werden, wenn Fluchtwege aufgrund von Gefahrensituationen nicht mehr sicher sind. Man denke etwa an verrauchte Treppenhäuser. In diesem Fall kann es sicherer sein, einen Umweg durch das Gebäude in Kauf zu nehmen. Doch dieses Wissen fehlt den Betroffenen in der Regel. Das mag ein Grund sein, warum 10 % der Befragten im Notfall auf Anweisung von Personal vor Ort oder 8 % auf die der Polizei warten würden.
Adaptive Systeme sorgen für mehr Sicherheit
Statische Notbeleuchtungssysteme können nicht auf veränderte Gefahrensituationen reagieren. Im Extremfall kann das dazu führen, dass sich Menschen, die den Schildern folgen, einer Gefahr nähern, statt ihr zu entkommen. Sowohl Gebäude als auch Bedrohungsszenarien werden immer komplexer. Vielen Menschen fällt es schon im normalen Betrieb schwer, sich beispielsweise in modernen Großflughäfen zurecht zu finden. Im Notfall kann hier sehr leicht Chaos ausbrechen. Deshalb werden innovative Fluchtwegsysteme immer wichtiger. Mit der Hilfe von adaptiven Rettungszeichenleuchten kann individuell auf Gefahrensituationen reagiert und Betroffene auf dem sichersten Weg aus einem Gebäude geleitet werden. In einigen Fällen kann es aber auch sicherer sein, in einem bestimmten Gebäudeteil zu bleiben, auch darauf können adaptive Systeme reagieren. In der Eaton-Studie geben 54 % der Befragten an, dass adaptive Systeme in allen Notsituationen zumindest eher für mehr Sicherheit sorgen, 32 % halten sie zumindest im Brandfall und 23 % bei terroristischen Bedrohungen für sicherer. 85 % sind der Meinung, dass adaptive Systeme in Flughäfen installiert werden sollten, 82 % in Bahnhöfen, 81 % in Stadien, 77 % in Schulen und 76 % in Universitäten.
Ein Zeichen für mehr Sicherheit
Neben statischen Rettungszeichen (einfaches grün-weißes Notausgangspiktogramm) gibt es verschiedene Systeme. Zum einen sind das Aktiv-Systeme, die bei Bedarf aktiviert werden können, aber nur eine Evakuierungsroute anzeigen. Dynamische Systeme stellen eine Weiterentwicklung davon dar und können neben dem Ein- und Aus-Zustand Evakuierte auf alternative Fluchtwege verweisen. Die modernste und sicherste Variante sind adaptive Systeme: Sie können sich zusätzlich kontinuierlich an die Entwicklung einer Gefahrensituation anpassen. Die Technologie der adaptiven Fluchtwegsysteme basiert auf einer Ursache-Wirkung-Programmierung, die festlegt, was wann passieren soll. Das kann zum Beispiel so aussehen: Wenn Ausgang A versperrt ist, dann ist Ausgang C die beste Wahl. Einer solchen Programmierung muss aber zunächst eine Risikobewertung durch kompetente Experten vorausgehen. Dennoch hat das Sicherheitspersonal vor Ort Entscheidungsspielraum, um auf unerwartete Entwicklungen reagieren zu können.
Fazit
Für jeden Betreiber öffentlicher Gebäude sollte die Sicherheit von Besuchern und Kunden an erster Stelle stehen. Das ist eigentlich selbstverständlich, aber es hat daneben auch noch einen rechtlichen Aspekt. Betreiber sind gesetzlich dazu verpflichtet, eine Risikobewertung zu unterhalten und die Sicherheit von Personen zu gewährleisten, indem sie Lösungen auf dem aktuellen Stand der Technik einsetzen. Adaptive Rettungszeichenleuchten tragen dazu bei, im Ernstfall Menschenleben zu retten.